Basilika San Simpliciano
Ziemlich genau zwischen San Marco und Acquario, an der Piazza San Simpliciano im Norden Mailands, liegt die Chiesa di San Simpliciano. Der trutzig wirkende Backsteinbau wurde hier bereits im vierten Jahrhundert als frühchristliche Kirche von Bischof Ambrosius errichtet. Ende des 12. Jahrhunderts baute man das bereits in die Jahre gekommene Gotteshaus als romanische Stufenhalle neu auf. Ihren Namen verdankt S. Simpliciano dem Heiligen Simplician, dem Nachfolger des Bischofs Ambrosius, der die ursprüngliche Kirche fertigstellen ließ und auch hier begraben wurde.
Dass San Simpliciano eine der ältesten Kirchen Mailands ist, glaubt man bei ihrem Anblick sofort. Dass sie aber auch als eine der schönsten gilt, ist ihr von außen kaum anzusehen. Als sehr sehenswert gilt beispielsweise das Stufenportal mit seinem herrlichen Figurenschmuck. Über dem linken Eingang finden sich Darstellungen der drei Märtyrer Martirio, Sisinio und Alessandro. Alle drei haben in der Kirche zur letzten Ruhe gefunden. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche immer wieder verändert. Aus dem zwölften Jahrhundert erhalten sind heute nur noch das Mittelportal und der Glockenturm. Aus dem beginnenden 16. Jahrhundert stammt das Fresko „Krönung Mariä“.
Wer Mailand im Mai besucht und San Simpliciano dabei einen Besuch abstattet, kann Zeuge eines interessanten Schauspiels werden. Jedes Jahr am 29. Mai lässt man auf dem Kirchenvorplatz weiße Tauben los. Dieser Brauch geht auf eine Legende zurück: Man erzählt sich, dass die drei in San Simpliciano begrabenen Märtyrer während einer Schlacht gegen Barbarossa auferstanden, sich in weiße Tauben verwandelten und in dieser Gestalt für Verwirrung auf dem Schlachtfeld und den Sieg der Langobarden sorgten.