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Geschichte Mailands

Ausgrabungen und Überlieferungen belegen mindestens 2400 Jahre einer wechselvollen Siedlungsgeschichte, in der teilweise im Zehnjahresrhythmus die Machthaber des fruchtbaren Lands in der Po-Ebene wechselten. Die gründenden Kelten, deren Stadt von den Römern „Mediolanum“ genannt wurde, wurden 196 v. Chr. von den Römern endgültig unterworfen und gingen langsam im Römischen Reich auf. Nach Teilung in Ost- und Weströmisches Reich wurde Mailand sogar für kurze Zeit Sitz der weströmischen Kaiser. In den Wirren der Völkerwanderung wurde die damals enorm große Stadt Mailand mehrmals geplündert und schließlich 569 von den Langobarden – von denen sich der Name Lombardei ableitet – besetzt.

Ab 774 gehörte Mailand zum Frankenreich, das die Macht aber nach und nach an den Mailänder Erzbischof und die Bürger Mailands abgeben musste – ein Stadtstaat entstand, der bis 1162 halbwegs in Frieden existierte. 1162 zerstörte Friedrich Barbarossa die Stadt völlig, nach 5 Jahren wurde sie aber von den anderen lombardischen Städten wieder aufgebaut. Anschließend folgte eine Blütezeit, denn auf den alten Heerstraßen erstarkte der Handel mit Mitteleuropa, von dem besonders zwei Adelsfamilien profitierten – die Torrianis und die Viscontis, auf die später die das Herzogtum Mailand begründende Sforza-Dynastie folgte. Diese holte unter anderem Leonardo da Vinci nach Mailand.

Mailänder Dom

Mailänder Dom ©iStockphoto/rosliothman

Über Umwege gelangte Mailand im 16. Jh. in spanische Hand, bis Österreich nach dem Spanischen Erbfolgekrieg 1714 Mailand zugesprochen bekam. Mit einer 19jährigen Unterbrechung durch Napoleon verblieb es dort bis 1859, bevor das italienische Königreich in der Lombardei entstand. Benito Mussolini sammelte schließlich ab 1922 faschistische Kräfte rund um Mailand und begann damit seinen Putsch, um an das Ministerpräsidenten-Amt zu gelangen. Im Zweiten Weltkrieg wurde Mailand Teil der von Nazi-Deutschland ab 1943 besetzten Sozialrepublik Italien. Die Stadt wurde als industrielles Zentrum der italienischen Rüstungsindustrie entsprechend stark zerstört, bevor die italienischen Partisanen und die Alliierten Mailand im April 1945 endgültig besetzten.

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