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St. Maria delle Grazie

Die Dominikanerkirche St. Maria delle Grazie ist eine beeindruckende Erscheinung: Der im Westen Mailands gelegene Bau mit angeschlossenem Kloster verfügt über ein prächtiges Renaissanceportal und ist fünfachsig aufgebaut. Elemente der Gotik wechseln sich im Inneren ab mit Elementen der Renaissance. Der Kreuzgang erinnert mit seinen Platanen und seinem Brunnen an die Bauweise orientalischer Innenhöfe.

Santa Maria delle Grazie

Santa Maria delle Grazie ©iStockphoto/Luke Daniek

Was St. Maria delle Grazie aber für Touristen aus aller Welt zu einem der wichtigsten Anziehungspunkte Italiens macht, ist ein Gemälde im Refektorium, dem Speisesaal. Das Secco, eine Wandmalerei auf hartem Putz, nimmt die gesamte Nordwand des Raumes ein, der über einen kleinen, gesonderten Eingang links der Kirche betreten werden kann. Es handelt sich um da Vincis „Abendmahl“, eines der berühmtesten Wandbilder der Welt. Entstanden ist es Ende des 15. Jahrhunderts im Auftrag des Herzogs Ludovico il Moro. Bei den Restaurierungsarbeiten ab 1947 kam die ursprüngliche Lichtführung wieder zum Vorschein, die den Raum deutlich größer und nach hinten offen wirken lässt.

Übrigens: Nicht immer brachte man diesem Meisterwerk der Malerei den ihm gebührenden Respekt entgegen. Während der Besatzung Mailands durch Napoleons Truppen wurde St. Maria delle Grazie zeitweilig als Pferdestall genutzt. Seiner Zerstörung entkam das „Abendmahl“ einmal nur knapp: Bei einem Bombenhagel 1943 wurde das Refektorium getroffen, aber glücklicher Weise stürzte nur die Südwand ein. Heute kann man das Gemälde immer dienstags bis sonntags in kleinen Gruppen mit Anmeldung besuchen.

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