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Das Letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci in Mailand

Das berühmteste Gemälde von Leonardo da Vinci ist zweifellos „Das letzte Abendmahl“, welches im Auftrag des Herzogs Ludovico Sforza in den Jahren zwischen 1494 und 1498 entstand. Zu dieser Zeit lebte Da Vinci bereits mehr als 12 Jahre in Mailand. Der Universalkünstler begann zunächst mit einem Griffel, sein Kunstwerk auf einer Wand zu skizzieren. Er entschied sich allerdings dann für eine Technik, die auf dem Mauerwerk nicht lange Bestand hatte. Schließlich malte er das Kunstwerk auf die Nordwand des Speisesaals des Mailänder Dominikanerklosters Santa Maria delle Grazie. Auf dem etwa 9,10 Meter breiten und 4,20 Meter hohen Gemälde ist der Moment abgebildet, in dem Jesus, der gemeinsam mit seinen Jüngern beim Abendmahl zusammensitzt, diesen soeben erklärt hat, dass „Einer von euch mich verraten wird“. Die vielfältigen Reaktionen der Jünger sind an deren frappierend lebensnah dargestellter Mimik deutlich abzulesen. Das Gemälde beeindruckt durch seine detailgetreue, realitätsnahe Darstellung und seine perspektivische Tiefe und gilt als Meilenstein der Renaissancekunst. Gemeinsam mit dem Kloster Santa Maria delle Grazie wurde das Gemälde „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci im Jahr 1980 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Politische Gründe zwangen Leonardo da Vinci im Jahre 1499 dazu, Mailand zu verlassen. Die Stadt bietet bis heute zum Gedenken an ihren berühmtesten Bürger zahlreiche Besichtigungen und Programme zum Leben und den Werken des Universalgenies an.

Kirche Santa Maria delle Grazie Mailand

Die Mailänder Kirche Santa Maria delle Grazie zählt zu den schönsten italienischen Kirchen und ist im Stil der spätgotischen Architektur erbaut. Das kirchliche Bauwerk wurde von den Dominikanern in den Jahren von 1463 und 1482 errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer zerstört, dennoch gelang es, das wertvolle Gemälde von Leonardo da Vinci zu retten. Die im Herzen Mailands liegende Kirche Santa Maria delle Grazie gilt als architektonisches Meisterwerk und bedeutender Gebetsort katholischer Gläubiger. Die Präsenz dieses besonderen Kunstwerks verleiht dem Gotteshaus eine zusätzliche Bedeutung. Gegenüber dem wertvollen Abendmahl-Gemälde befindet sich ein weiteres Bild. Das riesige Kruzifix wurde vom Mailänder Künstler Giovanni Donato Montorfano in den gleichen Jahren geschaffen, in denen auch Leonardo da Vinci an seinem berühmten Gemälde arbeitete. Die beiden Werke von unschätzbarem Wert vermitteln Ordensbrüdern und Besuchern, dass die Barmherzigkeit Gottes, der seinen eigenen Sohn zur Rettung der Menschheit auf die Erde schickte, unendlich ist. Eine Besichtigung des berühmten Gemäldes “ Das letzte Abendmahl“ ist nach Vorbestellung möglich.

Das Letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci

Das Letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci ©iStockphoto/TonyBaggett

Kirche Santa Maria delle Grazie
Piazza di Santa Maria delle Grazie
Corso Magenta
20123 Milano MI, Italien

Besichtigung und Reservierung „Das letzte Abendmahl in Mailand“

Da die Vergabe der Eintrittskarten genau geregelt und auf eine bestimmte Anzahl limitiert ist, empfiehlt sich eine rechtzeitige Reservierung. Auch räumlich wurde das berühmte Gemälde durch doppelt verschließbare Türen besonders geschützt. Der Eingang befindet sich in einem Seitenkorridor, um Schmutz von dem berühmten Gemälde fernzuhalten. Trotz Klimaanlage hält sich jedoch die Feuchtigkeit im Raum. Aus diesem Grund dürfen sich während einer Besichtigung maximal 15 Personen gleichzeitig im Raum aufhalten. Eintrittskarten können bei mehreren Anbietern online gebucht werden. Das Museum ist montags geschlossen, hat aber an den Wochenenden bis spät abends geöffnet. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Kloster leicht erreichbar: Mit der Metro-Linie M1 (rote Linie) gelangen Besucher bis zur Station Conciliazione, wo sie in die Linie M2 (grüne Linie) umsteigen und an der Station Cadorna aussteigen. Die Straßenbahnlinie Nr. 18 hält am Corso Magenta-Santa Maria delle Grazie. Von dieser Haltestelle sind es nur wenige Minuten zu Fuß bis zur Kirche.

Öffnungszeiten

Das Museum ist Dienstag bis Sonntag zwischen 8:15 Uhr und 18:45 Uhr (letzter Durchgang) geöffnet.

Ticketverkauf und Reservierungen:
Telefon: 0039-2-92800360
Fax: 0039-2-92800363
Öffnungszeiten Ticketservice: Montag bis Samstag von 8.00 bis 18.30 Uhr
Onlineverkauf
www.cenacolovinciano.net

An folgenden Tagen ist das Museum geschlossen: Montags und an Feiertagen: 1. Januar, 1. Mai und 25. Dezember.

Organisierte Führungen mit Besuch des Gemäldes „das letzte Abendmahl“

Tickets für eine organisierte Führung sollten bereits vor Abreise online bestellt werden. Durch eine rechtzeitige Ticketbestellung lässt sich vermeiden, dass die Wunschtour bereits ausgebucht ist und spart vor Ort viel Zeit. In den Hauptreisemonaten zwischen März und Juni sowie im September und Oktober sind die Besichtigungstouren frühzeitig ausgebucht. Der Einlass für die Besichtigung des berühmten Gemäldes ist links neben der Santa Maria delle Grazie Kirche. Vor dem Betreten werden unterschiedliche Sicherheitsschleusen passiert. Maximal 1.075 Besucher täglich besichtigen in 43 meist ausgebuchten Führungen das einmalige Meisterwerk von Leonardo da Vinci. Eine Besichtigung dauert circa 15 Minuten und ist nur in kleinen Gruppen möglich. Bei der Buchung wird eine Buchungsnummer zugeteilt und ein fester Termin bestätigt (Zeitfenster-Tickets). Aufgrund der streng festgelegten Besucherzahlen gibt es meist lange Wartelisten. Beim Besuch der Kirche sollten Schultern und Knie bedeckt sein. Die vorbestellten Eintrittskarten sind nur am reservierten Tag und zur vorbestellten Uhrzeit gültig. Sollte eine Führung aus Gründen höherer Gewalt nicht möglich sein, ist entsprechend der Verfügbarkeit innerhalb der nächsten Tage ein neuer Termin zu wählen. In diesem Fall behält die Eintrittskarte auch nach Ablauf des gebuchten Termins ihre Gültigkeit. Alle vorbestellten Eintrittskarten können 20 Minuten vor Besichtigungsbeginn am Kartenschalter am Museumseingang abgeholt werden. Als Nachweis für die Reservierung dient der Reservierungscode, der bei Ticketabholung am Schalter vorgezeigt werden muss. Ohne Buchungsbestätigung besteht das Risiko, dass das Eintrittsrecht verfällt. Die Eintrittspreise für Erwachsene liegen bei 3,50 Euro pro Person. Das berühmte Gemälde kann auch bei einer Stadtrundfahrt besucht werden. Die Kosten für eine Citytour liegen abhängig vom Reiseprogramm zwischen 25 und 85 Euro.

Anekdoten zum Wandgemälde von Leonardo da Vinci

Um das berühmte Gemälde ranken sich eine Reihe von Anekdoten und Geschichten. Eine davon besagt, dass die Ordensbrüder des Klosters, um den Weg vom Refektorium zur Kirche abzukürzen beim Öffnen einer Tür, den Teil des Wandgemäldes, der die Füße Christus zeigt, zu Fall brachten. Aus einer Zeichnung, die von Leonardo da Vinci angefertigt wurde, geht hervor, dass dieser die Darstellung der Apostel um den Tisch ursprünglich anders geplant hatte. Der Abstand der Apostel zueinander hätte demnach größer sein müssen. Beim Zeichnen wurde dem Künstler jedoch klar, dass die abstrakte Darstellung mit der Wirklichkeit nicht vereinbar ist. Er kam zum Entschluss, die zwölf Apostel in vier verschiedenen Gruppen, die sich rund um Jesus Christus versammeln, darzustellen. Dabei diskutiert jede Gruppe über die Bedeutung der Worte des Heilands, während die gesamte Szene von seiner Figur beherrscht wird.

Entstehungsgeschichte und Bedeutung des letzten Abendmahls von Leonardo da Vinci

Das bedeutende Kunstwerk „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci wird auf Italienisch als “ Il Cenacolo oder L’Ultima Cena“ bezeichnet und zählt zu den berühmtesten Wandgemälden der Welt. Vom Mailänder Herzog Ludovico Sforza wurde der Auftrag für das in der Seccotechnik erstellte Werk an den italienischen Maler erteilt, der dieses Kunstwerk in den Jahren zwischen 1494 bis 1497 schuf. Das wertvolle Gemälde, das die Nordwand des Speisesaals (Refektorium) des Mailänder Dominikanerklosters Santa Maria delle Grazie schmückt, gilt als wichtigste künstlerische Leistung von Leonardo da Vinci und als Höhepunkt seiner Karriere. Es zeigt Jesus Christus im Kreis seiner zwölf Apostel während der letzten gemeinsamen Zusammenkunft, dem letzten Abendmahl, als dieser gemäß dem Bibeltext die Worte „Einer von Euch, der mich verrät, sitzt gemeinsam mit mir am Tisch“ an sie richtete. In der Kunst wurde dieses Thema häufig dargestellt, jedoch erlangte kein anderes Gemälde eine ähnliche Berühmtheit wie das außergewöhnliche Kunstwerk da Vincis. Als unmittelbarer Vorläufer wird das von Domenico Ghirlandaio erstellte Fresko „Das letzte Abendmahl“ angesehen, das auch Leonardo da Vinci bekannt war. Aufgrund der präzise wiedergegebenen perspektivischen Tiefe besaß das da-Vinci-Gemälde einen entscheidenden Einfluss auf die abendländische Kunst und gilt bis heute als Meilenstein der Renaissance-Malerei.

Harmonische Darstellung der bekannten Bibelszene

Im Vordergrund des Bildes sind der Abendmahltisch und die Apostel angeordnet. Da sich der Raum dahinter optisch verengt, entsteht beim Betrachter der Eindruck, dass die dargestellten Personen in den Raum des Speisesaals blicken. Dabei wird ersichtlich, dass das die Szene ausleuchtende Licht keinesfalls aus dem gemalten dreiteiligen Fenster kommt, sondern ähnlich wie das wirkliche Licht, schräg von links oben auf das Gemälde fällt. An zahlreichen Stellen auf dem Bild findet sich der Goldene Schnitt, beispielsweise an der Stelle, wo rechts neben Jesus Christus seine und die Hände Jakobus’ des Älteren auf dem Tisch liegen. Der Goldene Schnitt, das uralte Verhältnis von Längen, wurde von Leonardo da Vinci gezielt eingesetzt, um das Ergebnis harmonisch wirken zu lassen. Mit der Erstellung des Gemäldes begann der berühmte italienische Künstler im Jahr 1495. Seine ersten Ideen hatte er zuvor bei der Vorbereitung zu seinem unvollendeten Werk „Die Anbetung der Könige“ bereits zu Papier gebracht. In der Skizze ist eine Gruppe von Männern, die zum Gefolge eines Königs zählen, an einer gemeinsamen Tafel zu erkennen. Bei seiner Arbeit am Gemälde „das letzte Abendmahl“ ordnete Leonardo da Vinci die Jünger zunächst in Zweiergruppen an und bezog sich dabei auf die Abendmahlsdarstellungen anderer Künstler wie Andrea del Castagnos und Domenico Ghirlandaios. Dabei wird der Apostel Johannes ruhend zur Linken Christi und mit seinem Oberkörper auf dem Tisch dargestellt, während der spätere Verräter Judas isoliert von den Aposteln vor der Tafel sitzt. Die Haltung der Jünger wurde von da Vinci in einer speziellen Notiz beschrieben. Demzufolge stellte der Künstler beispielsweise einen Apostel, der aus dem Becher trinken wollte, diesen aber stehen ließ und dem Erzählenden lauschte, dar. Ein weiterer Apostel verschränkt die Finger seiner Hände und runzelt skeptisch die Stirn, während er sich seinem Nachbarn zuwendet. Mit offenen Händen und Handflächen sitzt ein anderer Jünger dar, der seinen Mund vor Erstaunen öffnet und die Schultern hebt. Der bildlichen Darstellung Leonardo da Vincis zufolge nehmen weitere Apostel, von denen ein anderer seinem Nachbarn etwas ins Ohr flüstert, sowie ein Jünger, der ein Messer in der Hand hält, am Abendmahl teil.

Berühmtestes Kunstwerk in Mailand

Bei der Erstellung des Gemäldes beabsichtigte der Künstler zunächst, die Öltechnik auch für die Wandmalerei einzusetzen. Dies führte jedoch aufgrund der Feuchtigkeit der Mauer in Verbindung mit der Verwendung experimenteller organischer Farben bereits zu Lebzeiten Leonardo da Vincis zu erheblichen Schäden durch feinste Risse. Die Farbe des Gemäldes blätterte im Laufe der Zeit über weite Flächen ab. Die vom Maler ursprünglich abgebildeten Füße Jesu fielen später einer in die Wand eingezogenen Tür zum Opfer. Das berühmte Gemälde war überall begehrt, sodass der französische König Franz I. beschloss, es von der Wand ablösen zu lassen, um es nach Frankreich zu bringen. Der Biograf Leonardo da Vincis, Giorgio Vasari, berichtete, dass aufgrund großer Schwierigkeiten der König Frankreichs schließlich die Lust am Transport des Gemäldes verlor und das berühmte Kunstwerk dadurch den Mailändern erhalten blieb. Beflügelt durch die Einzigartigkeit und Berühmtheit des Gemäldes „das letzte Abendmahl“ entstanden in den folgenden zwanzig oder dreißig Jahren in Italien und Flandern unterschiedliche Kopien, die teilweise heute noch erhalten sind und einen Eindruck vom ursprünglichen Aussehen des Abendmahl-Gemäldes vermitteln. Bei der Hochzeit des Dauphin von Frankreich, dem späteren Heinrich II., mit Caterina del Medici im Jahr 1533 erhielt dieser von seinem Vater, König Franz I., einen Gobelin, der eine Kopie von Leonardos Abendmahl zeigt. Dieser reichhaltig verzierte Gobelin, der im Hintergrund eine Architektur im italienischen Stil zeigt, ist heute im Vatikan ausgestellt.

Das „letzte Abendmahl “ trotzt dem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg

Das Mailänder Refektorium wurde später von Napoleons Besatzungstruppen in einen Pferdestall umgewandelt. Da der französische Feldherr Napoleon ebenfalls von dem berühmten Gemälde beeindruckt war, ließ dieser gleichfalls eine Kopie in Auftrag geben. Die Arbeiten daran wurden allerdings erst nach seinem Sturz beendet und die Kopie von Kaiser Franz I., seinem Schwiegervater, gekauft. Anschließend sollte die Gemälde-Kopie im Belvedere in Wien ausgestellt werden. Da sie sich als zu groß erwies, wurde sie schließlich in der Wiener Minoritenkirche untergebracht. In Mailand überstand das im Refektorium ausgestellte Originalgemälde Leonardo da Vincis auch einen Bombenangriff im Jahr 1943, als während des Zweiten Weltkriegs die Südwand des Kloster-Speisesaals einstürzte. Das berühmte Gemälde „das letzte Abendmahl“ blieb jedoch unversehrt. Die Brüder des Klosters hatten es rechtzeitig mithilfe von Sandsäcken geschützt.

Die Restaurierung des berühmten Gemäldes

Schon von Anfang an war das mit Temperafarben auf trockenem Mauerwerk-Gips hergestellte Gemälde anfällig für Beschädigungen und Feuchtigkeitsschäden. Deshalb wurde bereits zu einem frühen Zeitpunkt versucht, das Gemälde durch Restaurierung zu schützen. Im Laufe der Zeit wurde das Abendmahl-Gemälde mehrfach restauriert. Entsprechende Arbeiten wurden im Jahr 1726 durch Bellotti, im Jahr 1770 durch Mazza und im Jahr 1819 durch Berezzi durchgeführt. Die ersten Restauratoren verliehen dem Gemälde jedoch eine andere Bedeutung, indem sie einige Details veränderten. Der ursprünglich blonde Apostel Matthäus erhielt schwarze Haare und einige Jünger trugen plötzlich einen Bart. Manche Restauratoren gaben den Gesichtern mancher Apostel eine geänderte Gesichtsform. Der Verfall des Kunstwerks konnte allerdings erst durch die Anwendung innovativer neuer Techniken während der langen Renovierungsphase in den Jahren 1978 bis 1999 aufgehalten werden. Nach umfangreichen wissenschaftlichen Studien und Forschungen konnte das Gemälde wieder in seine Originalform gebracht und die ursprüngliche Gestaltung wieder hergestellt werden. Insgesamt nahmen die aufwendigen Arbeiten mit einigen Unterbrechungen 22 Jahre in Anspruch. Der umfangreiche Einsatz lohnte sich: im restaurierten Gemälde kamen viele Details des Originalbildes wieder zum Vorschein. Dazu zählt neben Spiegelungen in den Wassergläsern auch eine Tischtuchnaht. Eine Besichtigung des Gemäldes „das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci in der Kirche Santa Maria delle Grazie zählt zu den Höhepunkten eines Mailand-Besuchs.

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